Über’s Redn kumman d’Leid zaum. Fußballspielen im Hof

Mathilde Prichenfried (AT), Lieselotte Prichenfried (AT), Dominik Pichler (AT), Karim Naim (AT)

Nachdem die Kinder monatelang im Hof der Hausanlage des Projektteams Fußball gespielt hatten, wurden plötzlich Verbotsschilder gegen das Spiel aufgehängt. Um etwas dagegen zu unternehmen, starteten die vier Nachbarskinder eine Unterschriftenaktion. Sie gingen von Tür zu Tür, redeten mit ihren Nachbar*innen und sammelten Unterschriften für das „Fußballspielen im Hof“. Im Gegenzug versprachen sie, sich um den zerstörten Rasen zu kümmern, Rücksicht auf Wände und Balkone zu nehmen sowie die Ruhezeiten einzuhalten.

Die Unterschriftenliste wurde an die Hausverwaltung geschickt mit der Bitte, das Verbot wieder aufzuheben. Der Wunsch wurde gehört und das Fußballspielen bis 20:00 Uhr wieder erlaubt. Auch wenn es noch immer vorkommt, dass ein Nachbar die Kinder filmt, sobald es eine Minute später ist …
Die Geschichte wurde im Nachhinein verfilmt, mit Zeichnungen versehen und als Projekt mit dem Titel Über’s Redn kumman d’Leid zaum. Fußballspielen im Hof eingereicht. Die tatsächliche Rasenpflege wurde erst nach dem Einsendeschluss erledigt.

After months of the children playing soccer in the yard of the project team's residential complex, signs prohibiting the game were suddenly put up. To stop this, four of the children started a petition. They went from door-to-door, talked to their neighbors, and collected signatures for "playing soccer in the yard." In return, they promised to take care of the damaged lawn, respect walls and balconies, and observe rest periods.

The petition was sent to the property management with a request to lift the ban. The request was heard, and soccer games were allowed again until 8:00 p.m. Although it still happens that a neighbor films the children as soon as it's a minute past the hour...
The story was subsequently filmed, accompanied by drawings, and submitted as a project entitled Talking Brings People Together. Playing Football in the Yard The actual lawn care wasn't completed until after the deadline.

Texts: Gabi Bauer
Video editing: Steffen Holzer

Mathilde (*2016), Lotte (*2014), Karim (*2012) und Dominik (*2009) sind in Wien geboren und als Nachbarskinder gemeinsam aufgewachsen. Im Gemeinschaftsgarten spielen sie vor allem Fußball miteinander. Mathilde, Lotte und Dominik gehen in die ILB – eine Schule mit Mehrstufen-Klassen und ohne Noten. Karim besucht ein Gymnasium. Mathilde mag Tiere und reitet gerne, Lotte interessiert sich für Cheerleading und Reiten, Karim liebt Fußball und Kochen, und Dominik ist am liebsten auf dem Trampolin, beim Reiten oder Fußballspielen.

Mathilde (*2016), Lotte (*2014), Karim (*2012) and Dominik (*2009) were born in Vienna and grew up together as neighbors. They mostly play soccer together in the communal garden. Mathilde, Lotte, and Dominik attend the ILB (Independent High School)—a school with multi-grade classes and no academic grades. Karim attends a grammar school. Mathilde likes animals and enjoys riding horses, Lotte is interested in cheerleading and horseback riding, Karim loves soccer and cooking, and Dominik enjoys trampoline riding, horseback riding, or playing soccer.

Mit einer scheinbar kleinen Geschichte – dem Verbot, im Hof Fußball zu spielen – entfaltet dieser Film eine große Erzählung über Gemeinschaft, Widerstand und Selbstermächtigung. Ohne Pathos, aber mit spürbarer Entschlossenheit zeigen die jungen Filmemacher*innen, wie Demokratie ganz konkret und im Alltag funktionieren kann: durch Zuhören, durch Gespräch, durch Hartnäckigkeit.
Der Film ist lebendig, klug gebaut und erzählt von einer Erfahrung, die viele Kinder kennen – aber selten so reflektiert und konstruktiv sichtbar gemacht wird.
Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, was passieren kann, wenn junge Menschen ihre Stimme erheben – und gehört werden.

With a seemingly small story—the ban on playing soccer in the yard—this film unfolds a grand narrative about community, resistance, and self-empowerment. Without pathos, but with palpable determination, the young filmmakers show how democracy can work in a very concrete way, in everyday life: through listening, through conversation, through persistence.
The film is lively, cleverly constructed, and tells of an experience that many children are familiar with—but is rarely reflected upon and made visible in such a constructive way.
A striking example of what can happen when young people raise their voices—and are heard.