Was macht uns zu dem, was wir heute sind? Unzählige Erlebnisse, die uns prägen. Wir Jugendlichen nennen das ein „Canon Event“: zum Beispiel die erste gescheiterte Sommerliebe oder ein schwerer Schulstart in Zeiten der Pandemie.
Unser Projekt präsentiert unsere persönlichen Canon Events, festgehalten in Laborgläsern. Das verleiht scheinbar alltäglichen Gegenständen eine Bedeutung. Das Aussortieren unserer Canon Events war eine emotionale Reise in unsere Vergangenheit. Es wurden der Dachboden durchstöbert, lang ungeöffnete Schubladen durchforstet, nichts blieb unentdeckt.
Nachdem alle ihre Sammlungen angelegt hatte, haben wir sie uns gegenseitig präsentiert. Wir haben uns Fragen gestellt wie „Welche Momente haben mich stark beeinflusst?“ „Was habe ich aus diesen Situationen gelernt?“ Beim Ausmisten haben wir festgestellt, dass andere mit den eigenen Erinnerungen oft nichts anfangen können. Die Challenge war, umfangreiche Geschichten auf einen Satz zu reduzieren und zu einem Erlebnis zu machen, zu dem andere einen Bezug haben. Um sie zu konservieren, haben wir viel mit verschiedenen Flüssigkeiten herumprobiert, wobei wir letztendlich herausgefunden haben, dass Gelatine am besten funktioniert.
What makes us who we are today? Countless experiences shape us. We young people call this a “canon event”: for example, the first failed summer love or a difficult school start during the pandemic.
Our project presents our personal canon events captured in laboratory glasses. This gives meaning to seemingly everyday objects. Sorting out our canon events was an emotional journey into our past. The attic was rummaged through, drawers that had been unopened for a long time, nothing remained undiscovered.
After everyone had created their collections, we presented them to each other. We asked ourselves questions like “Which moments had a strong impact on me?” “What did I learn from these situations?” While clearing out, we discovered that others often can't relate to their own memories. The challenge was to reduce extensive stories to one sentence and turn them into an experience that others could relate to. To preserve them, we experimented a lot with different liquids and ultimately found that gelatin works best.
Wir, Alena Milcic (*2006), Paula Boyer (*2006) und Lisa Marie Diessner (*2005), haben uns auf der Graphischen kennengelernt und sind über die Jahre zu einer engen Freundinnengruppe zusammengewachsen. So unterschiedlich wir als Personen auch sind, eines haben wir alle gemeinsam: unseren Sinn für Humor. Ganz egal wo und wann, uns gibt es nur im Dreierpack nach dem Motto: „Nie ohne mein Team!“
We, Alena Milcic (*2006), Paula Boyer (*2006) and Lisa Marie Diessner (*2005), met at school and have grown together into a close group of friends over the years. As different as we are as people, we all have one thing in common: our sense of humor. No matter where or when, we only exist in a pack of three according to the motto: “Never without my team!”
Die Anerkennung Canon Events bei den Young Professionals spielt mit Erinnerungen und einer selbstreflexiven Auseinandersetzung mit der eigenen Jugend, während man sich noch in ihr befindet. In diesem künstlerischen Projekt wurden prägende Jugendmomente in Laborgläser gesteckt und konserviert. Die Gratwanderung zwischen Nostalgie und dem Jetzt, wo nichts verklärt wird, sondern alles nüchtern und kritisch mit wissenschaftlichem Blick beforscht wird, haben Paula Boyer, Lisa Marie Diessner und Alena Milcic eindrücklich gemeistert.
The Honorary Mention for Canon Events in the Young Professionals category plays with memories and a self-reflective examination of one's youth while still experiencing it. In this artistic project, formative youth moments were placed in laboratory glasses and preserved. Paula Boyer, Lisa Marie Diessner, and Alena Milcic impressively navigated the fine line between nostalgia and the present, where nothing is idealized but instead examined critically and soberly through a scientific lens.