Last

Anna Bubenicek, Flora Kirnbauer (AT)

Der einsame Protagonist findet einen Schatz, der ihn so fasziniert, dass er beschließt, einen Freund aus ihm zu bauen. In seinem manischen Gemütszustand beginnt er, seine Verantwortungen zu vernachlässigen. Mühevoll sucht, schleppt und bastelt er, aber ohne Erfolg. Sein Freund erwacht nicht zum Leben. Am Höhepunkt entscheidet er sich, einen kostbaren Stein von einer Grabstätte zu entwenden, um sein Werk zu vollenden. Auch das nützt nichts. Voller Enttäuschung und Frust zerstört er den Freund und verwüstet sein Haus. Der Protagonist fällt zu Boden, und mitten im Chaos findet er seinen kostbaren Stein wieder.

Unsere ursprüngliche Idee war nichts weiter als eine Landschaft und ein Gefühl, das wir vermitteln wollten. Bald spannen wir darum eine herzergreifende Geschichte. Da wir schon lange mit Stop-Motion arbeiten wollten, war Last das perfekte Projekt, um die neue Technik auszuprobieren.  

Das nächste Ziel war es, eine Figur in einer Szenerie zu platzieren, die gut zur Geschichte passt. Dafür entschieden wir uns, eine Vielzahl von Fundstücken, welche wir in Wäldern und auf Stränden sammelten, in unsere Entwürfe zu integrieren und Requisiten so aussehen zu lassen, als wären sie vom Protagonisten selbst gefertigt worden. Wir haben Puppen gebastelt, die robust genug sein mussten, um die hohe Belastung beim Animieren zu überstehen, aber gleichzeitig handwerklich und zart aussehen sollten.

Da wir nur sehr begrenzte Zeit hatten, um im Studio unserer Schule zu animieren, bauten wir dort unser Indoor-Set, und all unsere Outdoor-Sets stellten wir in einer kleinen Gartenhütte auf, wo wir unsere Nächte mit Animieren verbrachten. Aufgrund des wackeligen Bodens im Schuppen mussten wir viel Aufwand unserer Postproduktion der Stabilisierung der Aufnahmen widmen.  

Wir beschlossen, unsere Filmmusik selbst aufzunehmen, und luden Freunde von uns ein, Klarinette und Fagott zu spielen. Einige Szenen wurden improvisiert, und für andere verwendeten sie Musikstücke, die sie zuvor gespielt hatten. Nach vielen letzten Feinschliffen wurde der Film fertiggestellt, wie man ihn heute sehen kann.

The lonely protagonist finds a treasure that fascinates him so much that he decides to build a friend out of it. In his manic state of mind, he begins to neglect his responsibilities. He searches, drags and tinkers with great effort, but to no avail. His friend doesn't come to life. At the climax, he decides to steal a precious stone from a gravesite to complete his work. That's no use either. Full of disappointment and frustration, he destroys his friend and trashes his house. The protagonist falls to the ground and in the midst of chaos he finds his precious stone again.

Our original idea was nothing more than a landscape and a feeling we wanted to convey. Soon we spun a heart-touching story around it. Since we've wanted to work with stop motion for a long time, Last was the perfect project to try out the new technique.  

The next goal was to place a character in a setting that fits the story well. To do this, we decided to integrate a variety of found objects that we collected in forests and on beaches into our designs and to make props look as if they had been made by the protagonist himself. We made puppets that had to be sturdy enough to withstand the rigors of animating, but at the same time look craftsman-like and delicate.  

Since we had very limited time to animate in our school's studio, we built our indoor set there, and we set up all of our outdoor sets in a small garden shed where we spent our nights animating. Due to the shaky floor in the shed, we had to devote a lot of post-production effort to stabilizing the footage. We decided to record our film music ourselves and invited friends of ours to play the clarinet and bassoon. Some scenes were improvised, and for others they used pieces of music they had previously played. After a great many finishing touches, the film was completed as you see it today.

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Thanks to Mia Schmit, HTL Spengergasse

Wir, Anna Bubenicek (*2005) und Flora Kirnbauer (*2004) sind zwei Animationsschülerinnen aus Wien. Im Rahmen unserer Ausbildung in Animation und Mediendesign an der HTL Spengergasse entdeckten wir unsere Faszination für Stop-Motion. So produzierten wir im Laufe unseres 4. Schuljahres den Film Last. Im folgenden Abschlussjahr trafen wir die Entscheidung, uns wieder an 2D-Animation zu wagen, die uns auch bis in unser Studium begleiten wird. In Zukunft werden wir jedoch bestimmt immer wieder zu Stop-Motion zurückkehren.

We, Anna Bubenicek (*2005) and Flora Kirnbauer (*2004) are two animation students from Vienna. During our training in animation and media design at HTL Spengergasse, we discovered our fascination for stop motion. So we produced the film Last during our 4th school year. In the following final year we made the decision to try 2D animation again, which will continue to accompany us through to our university studies. However, we will definitely go back to stop motion at times in the future. 

Animationen sind seit jeher einer der Grundpfeiler von u19. Sie sind von der Machart, den Themen und der Länge her so unterschiedlich wie die Einreichenden selbst. Stop-Motion, 2D- oder 3D-Animationen, gezeichnet, modelliert, aus Naturmaterialien, Clay oder aus Bausteinen sind die kleinen Kunstwerke, die wir jedes Jahr erneut mit Begeisterung begutachten dürfen. Die Auszeichnung Last, ein Stop-Motion-Film von Anna Bubenicek und Flora Kirnbauer, berührt auf eine besondere Weise. Durch die Verwendung von Naturmaterialien entstehen nicht nur ästhetisch ansprechende Bilder, sondern es wird auch eine tiefgreifende Botschaft über Klimaschutz, Freundschaft und Hoffnung vermittelt. Das Werk reflektiert ebenfalls über Einsamkeit und Scheitern, und doch strahlt es eine unerschütterliche Hoffnung aus, die uns alle inspirieren kann.

Animations have always been a cornerstone of u19. They vary in style, themes, and length as much as the entrants themselves. Whether stop-motion, 2D or 3D animations, drawn, modeled, made from natural materials, clay, or building blocks, these small artworks delight us every year. The award-winning Last, a stop-motion film by Anna Bubenicek and Flora Kirnbauer, touches viewers in a special way. By using natural materials, it creates not only aesthetically pleasing images but also conveys a profound message about climate protection, friendship, and hope. The work also reflects on loneliness and failure, yet it exudes an unwavering hope that can inspire us all.